Vorgehensweise und Kriterien einer guten Vision

Die vierte Übung aus dem Buch Change Mindset. Hast Du noch Fragen zu den Übungen oder möchtest uns Dein Feedback zum Buch mitteilen? Wir freuen uns über Deine Nachricht!

Erklärung zur Übung

Die Beteiligten von Veränderungsprozessen stehen dieser neuen Herausforderung in der Regel eher kritisch gegenüber. Der Mensch ist häufig eben doch ein Gewohnheitstier und verändert sich nicht ohne Grund. Er benötigt ein tiefes Wozu, das ihn für den Wandel öffnet und welches wiederum das Fundament einer guten Vision darstellt. Denn die Vision verbildlicht dieses Wozu und lädt es emotional auf, wodurch wir den Beteiligten einen guten Grund liefern, die Veränderung schließlich anzugehen – und zwar gemeinsam. Eine gute Vision ist nämlich in der Lage, die Menschen durch den Sinn, den sie ihnen gibt, zu vereinen. Dieser gemeinsame Nordstern hilft, Rückschläge, Unstimmigkeiten und Unmut während des Change-Projekts zu überstehen. Damit eine Vision diese Kraft entfaltet, möchte ich Dir einige Fragen und Kriterien zur Unterstützung an die Hand geben.

Fragen

  1. Warum ist die Veränderung unbedingt notwendig? (3 Antworten)
  2. Warum ist die Veränderung sinnvoll? (3 Antworten, Unterscheidung zu den vorherigen Antworten)
  3. Welche Emotionen verbinde ich selbst mit der Veränderung? (4 Antworten)
  4. Was hat sich nach der Veränderung verbessert? (3 Antworten)
  5. Wie fühlen sich diese Verbesserungen für mich an? (5 Antworten)
Deine Antworten auf diese Fragen geben dir eine gute Basis für das Formulieren der Vision. Bevor du die Vision nun erarbeitest, empfehle ich, zusätzlich einen Perspektivenwechsel zu vollziehen. Frage dich, welche der Antworten auch für die Vielzahl der Beteiligten am Veränderungsprozess zählen könnten.

Kriterien einer guten Vision

  1. Ehrgeizig: Eine Vision soll eine gewisse Aufbruchsstimmung erzeugen.
  2. Erstrebenswert: Die Vision soll die Interessen aller Stakeholder bedienen. Jedoch sollen insbesondere die Vorteile derjenigen, die die größte Anstrengung zu bewältigen haben, hervorgehoben werden.
  3. Fokussiert: Eine Vision soll sich lediglich mit einem Veränderungsvorhaben beschäftigen und sich nicht in allgemeingültigen Aussagen verlieren.
  4. Fundamentaler Trend: Es ist sehr hilfreich, wenn dem Veränderungsvorhaben ein wirtschaftlich oder gesellschaftlich fundamentaler Trend zugrunde liegt. Dieser gibt den Beteiligten Rückenwind und sollte in der Vision erkennbar sein.
  5. Moralische Komponente: Liegt der Veränderung eine moralische Komponente zugrunde, dann verstärkt das die Emotionalität des Change-Projekts deutlich. Dies kann deiner Vision Flügel verleihen.
  6. Kommunizierbar: Ich empfehle, dass eine Vision maximal eine Länge von 230 Worten haben sollte, damit sie den Zuhörern im Kopf bleibt – eben: So kurz wie möglich und so lange wie nötig.